HUNDEHüTTE IM STIL EINER VILLA FüRS WILDUNGER TIERHEIM

Dieter Landgrebe macht ein besonderes Geschenk

Hundehütte im Stil einer Villa fürs Wildunger Tierheim

Dieter Landgrebe hat dem Wildunger Tierheim eine selbst gebaute Hundehütte zum Geschenk gemacht – doch was heißt hier Hütte?

Bad Wildungen – Qualität, Ausstattung und erkennbare Liebe zum Detail entsprechen eher dem Standard einer Villa für des Menschen sprichwörtlich besten Freund. Das war den Erläuterungen Landgrebes zu entnehmen, als er die außergewöhnliche Sachspende an die Vorsitzende des Tierschutzvereins Karin Podbiol und Bürgermeister Ralf Gutheil übergab. Auf die Idee verfiel der frühere Mitarbeiter von Staatsbad und Stadtmarketing, als er in einem Wildunger Geschäft einen Aushang sah, mittels dessen der Verein eine Hundehütte suchte. Als sich Monate später noch immer keine gefunden hatte, ging er nach Absprache mit dem Vorstand des Vereins sein Projekt an. Ein Wildunger Baumarkt stiftete ihm auf Anfrage das Ausgangsmaterial im Wert von rund 500 Euro: im Wesentlichen USB-Platten, Einmal-Paletten und Dämmstoff. Weiteres Material für rund 1000 Euro kaufte Dieter Landgrebe zu.

Dann spuckte er in die Hände und stieß sofort im Detail auf Kniffligkeiten. „Ich dachte, ich könnte die Nägel aus den Paletten einfach herausziehen, doch die haben Widerhaken.“ Also hieß es, sie etwas freizulegen, um sie anschließend durchs Holz und aus diesem heraus zu schlagen.

Dann realisierte der leidenschaftliche, versierte und auf Genauigkeit bedachte Heimwerker die unterschiedlichen Stärken der Palettenhölzer. So wollte er sie nicht verbauen, „also brachte ich sie mit meiner Hobelbank auf einheitliches Maß.“

Landgrebe verbaute die USB-Platten zu Doppelwänden und einem Dach, beides bestens isoliert. Die Palettenhölzer dienen als Verkleidung. Hochwertige Dachpappe, auf dem First und an den Traufen durch Blech verstärkt, hält die gute Vierbeiner-Stube warm und trocken. 1500 Schrauben fixieren alle Bestandteile sicher an ihrem Platz. Siebeneinhalb Liter Farbe schützen das Holz vor dem Wetter.

Zwei Meter lang, 1,60 Meter breit und 1,30 Meter hoch bietet die „Hütte“ einen prächtigen Anblick mitsamt ihrer kleinen Terrasse vor dem Eingang. Zwei kleine Türen an der linken Seite machen es dem Team des Tierheims leicht, das Innere zu reinigen.

„Anheben kann man sie nämlich nicht mit ihren 450 Kilogramm Gewicht“, berichtet Landgrebe schmunzelnd. Ein Schmankerl für Fans des Heimwerkens: Der Konstrukteur kalkulierte Maße und Last für den Transport von seiner Werkstatt zum Ziel ein und fertigte darum Elemente wie für ein Fertighaus. Beschäftigte des städtischen Bauhofes brachten sie zur Montage zum Tierheim auf den Dachsköppel.

Am Standort tauchte die nächste überraschende Herausforderung auf. „Das Gelände ist leicht abschüssig. Also habe ich ein Podest gebaut“, erzählt Landgrebe. Rasenkanten- und 120 Pflastersteine bilden ein festes Fundament. „Die Hütte dient als Rückzugsort für Hunde, die gemeinsam in diesem Bereich untergebracht sind“, erklärt Karin Podbiol, die sich sehr über das Engagement von Dieter Landgrebe freut und ihm im Namen des Teams dankt.

Das Tierheim sei nicht nur auf Geld- und Futterspenden angewiesen, sondern gerade auch auf solchen ehrenamtlichen, handwerklichen Einsatz. Landgrebes Beispiel macht vielleicht Schule, hofft die Vereinsvorsitzende mit Blick auf eine weitere, größere Aufgabe, die der Verein zu lösen hat: Rund 80 Quadratmeter Dach des mittleren Gebäudetraktes müssen saniert werden.

Die Stadt holte für den Tierschutzverein, dem der Bau gehört, erste Kostenkalkulationen ein, berichtet der Bürgermeister. „Schön wäre es, wenn Firmen sich kostenlos einbrächten, indem sie beispielsweise Auszubildenden die Möglichkeiten gäben, das Dach als Praxisübung mit zu sanieren“, ermuntert Gutheil. Ein anderer Freiwilliger hat schon seine Hand gehoben. „Ich helfe gerne mit“, sagt Dieter Landgrebe, der die neue Hundevilla in rund 300 Arbeitsstunden errichtet hat. (Matthias Schuldt)

2023-06-02T16:20:52Z dg43tfdfdgfd