VENTILATOR-TEST: TESTSIEGER UND WEITERE ALTERNATIVEN

Ein Ventilator bringt schnelle Abkühlung in heiße, stickige Räume. Doch welcher hilft am besten? In unserem Test prüfen wir neben den klassischen Tisch- und Standventilatoren auch Turm- und Bodenventilatoren. Wir messen Dutzende Windmaschinen auf Leistung, Lautstärke und andere Eigenschaften – und sagen Ihnen, worauf Sie beim Kaufen und Aufstellen achten sollten.

Ventilatoren im Test: Welcher ist der richtige?

Ventilatoren bringen stets ein frisches Lüftchen in schwüle Wohnräume und Büros. Wir sagen Ihnen, wie, wann, wo und warum Sie Ihren Windspender benutzen sollten. Außerdem haben wir 27 verschiedene Ventilatoren dem Test unterzogen. Mit unseren Messdaten und Testurteilen können Sie sich dann bequem für ein Modell entscheiden, das Ihren Ansprüchen genügt. Alle Messdaten finden Sie in unserer Ventilator-Bestenliste.
In diesem Beitrag lesen Sie: Zuerst stellen wir Ihnen die fünf empfehlenswertesten Geräte in ihren Preisklassen aus unserem Test vor. Anschließend sagen wir Ihnen, wie viel Sie für einen guten Ventilator bezahlen müssen und wie wir testeten. Abschließend geben wir Ihnen noch einige Tipps zum Ventilatorkauf.

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So viel müssen Sie für einen guten Ventilator bezahlen

Ventilatoren haben einen riesigen Preisbereich, von rund 10 Euro bis weit über 400 Euro. Wer auf Sonderfunktionen verzichten und auch mal das eine oder andere knarzende Geräusch verschmerzen kann, bekommt ab rund 20 Euro schon empfehlenswerte Geräte. Bei 50 bis 60 Euro müssen Sie sich in der Regel keine Sorgen mehr um die Qualität machen. Rundum empfehlenswerte Geräte bekommen Sie für circa 100 Euro. Alles darüber geht in Richtung Designerprodukt oder Sie bekommen hier extravagante Sonderausstattung, wie einen Akku, eine Heiz- oder eine Luftreinigerfunktion.

CHIP Testcenter: So testet CHIP Ventilatoren

In unseren Tests betrachten wir die vier wichtigen Aspekte eines Ventilators: die Ausstattung, die Leistung, die Ergonomie und die Energie.

 

Ausstattung (40%)

In der Ausstattungswertung machen wir eine Bestandsaufnahme aller typischen und auch einiger untypischen Funktionen. Sehr wichtig finden wir die Möglichkeit, die Leistung möglichst feingliedrig einstellen zu können, da auch nur ein bisschen zu viel Wind stören kann. Auch die Schwenkfähigkeit bewerten wir hier hoch, ebenso wie eine vorhandene Timerfunktion. Neig- und Höhenverstellbarkeit fließen ebenfalls in diese Wertung. Die restlichen Punkte entfallen hauptsächlich auf Modi, darunter Memory, Breeze, Automatik, aber auch eine Temperaturanzeige, Luftfilter oder eine Heizfunktion.

 

Leistung (40%)

Wir messen die Leistung eines Ventilators mit einem Anemometer (einem Windmesser) auf einem Meter und zwei Meter Abstand in einem geschlossenen Raum und halten dabei sowohl die minimale als auch die maximale Geschwindigkeit fest.

 

Ergonomie (15%)

Der Löwenanteil der Ergonomiewertung entfällt auf die Lautheit. Diese messen wir auf zwei Meter Abstand außerhalb des Windstrahls, sowohl bei minimaler als auch bei maximaler Leistungsstufe. Weiterhin bewerten wir, wie unkompliziert sich das Gerät transportieren lässt, ob eine Fernbedienung beiliegt und ob man es sogar mit einer App bedienen kann.

 

Energie (5%)

Ventilatoren sind keine großen Stromfresser, daher bewerten wir die Leistungsaufnahme nur zu einem geringen Anteil in der Gesamtwertung. Die meisten Punkte bekommt ein Gerät, wenn es auf kleinster Stufe möglichst effizient arbeitet. Natürlich bewerten wir aber auch die gemessenen Wattstunden bei höchster Stufe sowie im ausgeschalteten Zustand. Falls sich ein Ventilator auch mit einem Akku betreiben lässt, erhält es weitere Punkte – allerdings nicht ganz so viele, falls der Akku nicht im Lieferumfang enthalten ist.

So funktioniert ein Ventilator

Ventilatoren, egal welcher Art, senken die Raumtemperatur von sich aus nicht. Dass der Luftstrom trotzdem erfrischt, hat andere Gründe: Auf der Haut liegt immer ein dünner Feuchtigkeitsfilm. Verdunstet dieser, kühlt die Haut ab. Je mehr Feuchtigkeit verdunstet, desto größer die Kühlwirkung. Aus diesem Grund schwitzen wir auch, denn die erhöhte Feuchtigkeit leitet zu hohe Körpertemperaturen gut an die Umwelt weiter. Ein Luftstrom unterstützt den Verdunstungseffekt – die Folge: Es fühlt sich kühler an, zumindest wenn der Luftstrom ausreichend stark und die Luftfeuchtigkeit niedrig genug ist. Wollen Sie den Raum aber tatsächlich heruntertemperieren, müssen Sie sich eine wesentlich teurere Klimaanlage zulegen. Hier lesen Sie ein paar wertvolle Tipps, wie Sie einen Raum kühlen können.

Ventilator richtig aufstellen

Beim Aufstellen des Ventilators kann man viel falsch machen. An heißen Tagen würde man sich nur zu gerne ein paar Stunden direkt in den Luftstrom stellen. Das kann allerdings unangenehme Folgen haben: trockene Haut und Augen, Bindehautentzündung, Müdigkeit und ein steifer Nacken. Bei zu langer Kälteeinwirkung kann auch das Immunsystem zeitweise leicht geschwächt werden. Ein Luftzug aus dem Ventilator hat zwar im Grunde ebenso wenige drastische gesundheitliche Konsequenzen wie ein natürlicher Wind, aber draußen zieht man sich üblicherweise schützend gegen starken Wind an und stellt sich nicht nur mit einem T-Shirt in den Orkan. Damit Sie auch in Ihren vier Wänden nicht zu stark abkühlen, kann der Winderzeuger oszillieren oder indirekt aufgestellt werden, um die Luft im Zimmer umzuwälzen. Die Kühlwirkung ist dann geringer, aber dafür bekommen Sie keine Muskelverspannung. Damit Sie sich den Stellplatz frei aussuchen können, sollte das Kabel lang genug sein – 180 bis 200 Zentimeter sind gut. 
Bei einem Blick auf unsere Windgeschwindigkeitsmessung empfehlen wir außerdem, den Ventilator so aufzustellen, dass er mit rund 1 m/s oder sogar etwas weniger pustet. Das sind angenehme Geschwindigkeiten. Sie können grob damit rechnen, dass sich bei doppelter Distanz die Windgeschwindigkeit halbiert – ein Lüfter, der bei einem Meter Abstand also mit 2 m/s pustet, wird bei zwei Metern nur noch etwa 1 m/s leisten.

Ventilator: Auch im Winter ideal

Manche Ventilatoren müssen Sie nicht einmal für den Winter einmotten. Da warme Luft stets nach oben treibt, sammelt sich die Wärme unter der Zimmerdecke, über die sie auch teilentweicht. Statt unten immer weiter nachzuheizen, kann ein Deckenventilator Abhilfe schaffen. Der sitzt direkt an der Wärmequelle und schaufelt mit Rotorblättern die Wärme dorthin, wo sie gebraucht wird. So sollen die Heizkosten merklich gesenkt werden. Alternativ können Sie auch einen Bodenventilator in Richtung Decke neigen. Der Effekt bleibt der Gleiche: Kalte Bodenluft strömt zur Decke und verdrängt die warme. So wird die Raumtemperatur durchmischt und am Boden ist es dann wärmer. Das gilt allerdings nur für Räume mit hohen Decken, wie etwa in Altbau-Wohnungen. Die Ausbeute der Ventilatorbewegung ist außerdem bei Konvektionsheizkörpern, die die Luft erwärmen, größer als bei Strahlungsheizkörpern.

Leistung, Durchmesser, Rotorblätter und Umdrehungen

Ventilatorhersteller buhlen mit viel Leistung, einem imposanten Durchmesser der Rotorblätter und vielen Umdrehungen pro Minute um das Käuferinteresse. Grob lässt sich sagen, dass mehr auch durchaus besser ist. Letztendlich ist aber das gelungene Zusammenspiel aller Faktoren mit gekonnt entworfenen Flügeln ausschlaggebend für den wichtigsten aller Werte: die Windgeschwindigkeit. Denn letztendlich ist das der Faktor, den Sie am ehesten wahrnehmen. Ein Ventilator mit großer Spannweite, vielen Rotorblättern und einem schwachen Motor könnte den gleichen Zug erzeugen wie einer mit wenigen kleinen Rotorblättern und einer großen Drehzahl – und ist dabei möglicherweise leiser. Wir messen Windgeschwindigkeit mit einem Anemometer in Metern pro Sekunde. (Falls Sie die Ergebnisse in km/h besser nachvollziehen können sollten, müssen Sie unsere Messwerte mit dem Faktor 3,6 multiplizieren.)
In der Industrie und für Gebäudebelüftung gilt der Luftvolumenstrom als noch genauere Kenngröße. Dieser sagt aus, wie viele Liter Luft das Gerät pro Sekunde umwälzt. 

Ist der Stromverbrauch wichtig?

Ventilatoren haben eine Aufgabe: die Rotorachse zu drehen. Man möchte meinen, dass das nicht sonderlich viel Energie benötigen kann. Die durchschnittliche Leistungsaufnahme bei maximaler Stufe im Ventilator-Test liegt jedoch bei 39 Watt. Bei den leistungshungrigsten Modellen messen wir über 70 Watt. Ein durchschnittlicher Ventilator kostet Sie bei rund 29 Cent pro kWh grob alle 100 Stunden Maximalbetrieb einen Euro. Bei minimaler Stufe nehmen unsere Testgeräte im Schnitt 17 Watt auf, also etwas weniger als die Hälfte der höchsten Stufe. Um Strom zu sparen, verfügen viele Ventilatoren über eine Timerfunktion. Dann müssen Sie nicht für die ganze Nacht zahlen.

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Was ist der beste Ventilator?

Der beste Ventilator ist der Smartmi Standing Fan 3. Dieses Modell ist relativ preiswert, bietet eine tolle Leistung, ist sehr leise und benötigt kaum Strom.

Welcher Ventilator für Schlafzimmer?

Fürs Schlafzimmer benötigen Sie einen leisen Ventilator, der nicht zu stark pustet und sich idealerweise per Timer abschalten lässt. Passend wären hier die Modelle Smartmi Standing Fan 3, Xiaomi Mi Smart Standing Fan 2, Meaco 1056 Tischventilator oder Rowenta VU6670.

Sind Ventilatoren gesundheitsschädlich?

Ventilatoren sind nicht mehr oder weniger gesundheitsschädlich als natürlicher Wind. Wenn Sie viel Zeit in starkem Wind verbringen, kann das Ihre Haut oder Augen austrocknen, müde machen oder Muskeln versteifen. Zu viel Abkühlung kann das Immunsystem auch kurzzeitig schwächen. Pauschal geht von einem Luftzug aber kein bedeutendes Gesundheitsrisiko aus.

Was ist besser, Turm- oder Standventilator?

Turmventilatoren lassen sich gut in Nischen platzieren und sind aufgrund ihrer bodennahen Ausrichtung gut dazu geeignet, die gesamte Raumluft umzuwälzen oder Beine zu kühlen. Ein Standventilator nimmt mehr Platz ein, aber da der Rotor auf Bauch- oder Brusthöhe arbeitet, erhalten Sie beim Sitzen eher ein erfrischendes Lüftchen ins Gesicht.

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